Reisezeit: 6. April 2016 bis 26. April 2016

Ecuador hat, wie seine Nachbarländer Peru und Kolumbien, drei wesentliche Zonen, die sich landschaftlich stark unterscheiden: Die Küste, die Anden und das Amazonasbecken.

Wir haben zwei Wochen in Quito verbracht. Steffen hat dort einen Spanisch-Kurs besucht. Weil wir bereits in Peru in den Bergen waren und in Kolumbien viel Zeit an der Karibikküste verbringen wollen, haben wir uns als zweiten Ort für Tena entschieden. Das liegt im Osten des Landes im Amazonasbecken und ist ein Dschungel-Paradies.

Hohe Berge können mich vielleicht an die Alpen erinnern, aber für den Dschungel kenne ich kein europäisches Äquivalent. Es ist wirklich exotisch.

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Was hat uns in Ecuador gut gefallen:

  • Privat-Unterricht in Spanisch für Steffen
  • Dschungel: Ein wildes Tropenhaus. Einzigartige Pflanzen- und Tierwelt.
  • Breite braune Dschungel-Flüsse, die gefährlich aussehen, aber bade-tauglich sind.
  • Tiere beobachten im Dschungel, z.B. den Kaiman, Affen oder riesige bunte Schmetterlinge.
  • Dschungel-Fische angeln.
  • Kurz: Der Dschungel. 😉
  • Ein Tier-Markt in Quito mit Meerschweinchen, Hühnern, Gänsen und Enten.
  • Violas Geburtstag feiern mit Torte, neuer Kaffeekanne und exzellentem Sushi.

 

Was hat uns nicht so gut gefallen:

  • Wir haben unsere Wäsche in einer Wäscherei abgeben, welche die folgenden 10 Tage danach nicht mehr öffnete. Nun haben wir ein Drittel Klamotten weniger.
  • Der Äquator ist nichts Besonderes. Es gibt gar keinen dicken Strich quer durch die Landschaft.
  • Busfahrt nach Kolumbien (32 Stunden). Das lange Sitzen ist unerträglich.
  • Hygienische Zustände im Bad in unserem Airbnb in Tena. Ein kleiner Außenverschlag im Hof – dunkel, schmutzig, nur Kaltwasser.

 

Finanzaufstellung für drei Wochen Ecuador für zwei Personen:

  • Unterkunft: 313 EUR. Davon zwei Wochen im Hostel.
  • Transport: 122 EUR. Busfahrt nach Tena und Busfahrt von Quito nach Bogota.
  • Daily Life: 634 EUR. D.h. Nahrungsmittel, Sehenswürdigkeiten, öffentlicher Nahverkehr usw.
  • Gesamt: 1069 EUR

Steffens Spanisch-Unterricht hat für 7 Tage à 3h am Tag (privat) 147 EUR gekostet und ist in den Gesamtkosten nicht aufgeführt.

Was wir erlebten

Steffen hat seinen Grundkurs Transaktionsanalyse veröffentlicht. Ihr könnt euch das Angebot ansehen und einen Frühbucher-Rabatt sichern. Stand heute hat Steffen den Kurs bereits an fünf Kunden verkauft.

Mein Geburtstag war am 11. April. Wir waren Sushi essen und das war sowas von gut, das hier jetzt die erste und einzige Restaurant-Empfehlung dieses Blogs erscheint. Zum Mittagessen habe ich Steffen in der Sprachschule abgeholt. Seine Sprachlehrerin Pati (Patricia) und er hatten Blumen und Torte vorbereitet. Der Leiter der Sprachschule zwang vier 17-jährige Ecuadorianer mit den Beiden peinlich berüht ein Geburtstagslied zu singen. „KUMPELanos feliz.“ Das stand auch auf meiner Torte. Richtig heißt es: „Cumpleaños feliz“ (fröhlichen Geburtstag). Ich hatte Spaß! Steffen auch.

Wir sind wieder mit Sport eingestiegen. Nur noch wenige Wochen bis wir in Europa mit braungebranntem Sport-Body glänzen wollen. Steffen mit weißem.

Außerdem waren wir vermutlich zum ersten Mal seit Reisebeginn 10 Stunden räumlich voneinander getrennt. Ein ungewöhnliches Gefühl, allerdings auch sehr schön. Ich fuhr einen Bus eher von Tena zurück nach Quito. Es war für mich ein kleines Abenteuer. Über unser Wiedersehen haben wir uns beide dann sehr gefreut. Vor Reisebeginn hätten wir nicht erwartet so sehr aneinander zu kleben – und uns auch so sehr daran zu gewöhnen. Die zweite Jahreshälfte wird diesbezüglich jedoch wieder ganz anders sein.

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Bemerkenswert in Ecuador

Wie in Peru gehören Kinder ganz selbstverständlich zum öffentlichen Leben. Sie sind einfach überall dabei. Stillen ist in der Öffentlichkeit ein gängiges Bild. Kinderwagen gibt es dafür so gut wie gar nicht. Die kleinen Kinder werden auf dem Arm getragen.

Die Ecuadorianer lieben beim Verkaufen die Verniedlichung des Spanischen, selbst beim Dollarito, d.h. Dollar. Apropos: Die Landeswährung von Ecuador ist der amerikanische Dollar. Das macht Ecuador auch ein bisschen teuer. Essen, das an peruanischen Straßenständen 1 Sol (0,27 EUR) kostete, kostet hier einen Dollar. Wir haben uns später ein Budget von 20 Dollar am Tag gesetzt. Das hat nach einer Weile auch gut geklappt und sogar Freude bereitet. Wir haben ein Spiel daraus gemacht das Budget so kreativ wie möglich für maximale Lebensfreude einzusetzen. Es ist uns bemerkenswert gut gelungen.

Das Essen ist so lala. Insgesamt können wir unsere Südamerika-Reise nicht als kulinarisches Fest feiern. Ich bin ganz zufrieden damit im Hostel gelernt zu haben Crêpes zu machen. Von unserer Gastgeberin in Tena habe ich mir abgeschaut die Tomatensoße im Standmixer zu pürieren. Auch haben wir eine Leidenschaft für selbst gemachtes Popcorn entwickelt. Von Steffen und Heike habe ich zum Geburtstag eine kleine Mocca-Kanne und guten Kaffee aus Ecuador bekommen. Tatsächlich gibt es hier meistens Instant-Kaffee in den Restaurants und Cafés. Nun kann ich richtig guten „café con leche“ trinken.

Zwei Wochen haben wir dieses Mal im Hostel verbracht – so lange wie noch nie. Das war sehr komfortabel. Tolle Dachterrasse und schöne Aussicht. Im Gegensatz zum Airbnb hat uns allerdings der enge Kontakt zu den Locals ein bisschen gefehlt. Das Gute: Unsere Reisezeit war Nebensaison, d.h. das Hostel war schön leer und gringos (Das sind in diesem Fall alle Weißen) also know as blancitos waren in der Stadt kaum zu sehen.

Vielleicht war der tägliche Regenschauer am Nachmittag ein Grund, warum die Reisezeit später ist. Frühlingsanfang war jedenfalls den Vögeln auf der Dachterasse deutlich anzumerken.

Das schwere Erdbeben haben wir in Quito deutlich gespürt. Es war sehr langanhaltend und mir wurde schwindelig. Die Deckenlampe und andere Sachen haben ziemliche gewackelt. Steffen hat es im Quito-Video festgehalten. Trotzdem war die Stadt nicht so betroffen. Die Küstengebiete um Esmeraldas hat es schwer erwischt.

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Zukunft

Wir träumen immer wieder von unserer Rückkunft nach Deutschland. Wir können uns eine kleine Wohnung in Berlin-Treptow schon perfekt vorstellen. Nach sechs Monaten reisen, wissen wir den deutschen Komfort und die deutschen Annehmlichkeiten des täglichen Lebens, viel mehr zu schätzen. Wir haben festgestellt, dass vor allem Freunde und Freundinnen ein entscheidendes Argument sind an einem Ort zu bleiben. Unsere Reisebekanntschaften gehen nach einigen Wochen auseinander, das erreicht nicht den gleichen Grad an Intimität wie jahrelange Freundschaften und insbesondere regelmäßige Treffen. Deshalb freuen wir uns schon wieder darauf mehr Zeit mit unseren Liebsten zu verbringen. Außerdem bemerken wir, dass sich unsere Sichtweisen verschoben haben. Wir stellen uns eine relativ leere Wohnung vor. Täglich frischen Saft und wirklich guten Kaffee und Kakao. Die Wohnungseinrichtung ist vom Flohmarkt. Ikea kommt nicht mehr ins Haus! Steffen will unbedingt einen Gasherd. Die Bienen sollen sich in unmittelbarer Nähe zur Wohnung befinden. Wir wollen Kochgemeinschaften mit den anderen Hausbewohnern bilden. So muss man selbst nicht so oft kochen, hat aber gutes Essen. Außerdem kommt der soziale Aspekt noch mehr zum tragen. Einen Fernseher wird es nicht geben. Dafür eine riesige Tischtafel. Das sind unsere derzeitigen Träume.

Apropos: Im Juni sind wir zwei Wochen in Europa. Steffen wird in Lissabon, Berlin und Köln unterwegs sein. Ich werde Heidelberg, Hamburg und Berlin besuchen. Den Rest des Jahres verbringen wir auf der anderen Seite der Erde. Geplante Ziele von Juli bis Dezember sind Indonesien, Thailand und China.

Kennst du den Dschungel im „real life“ oder nur aus dem Dschungel-Buch? Schreib uns deine Erfahrungen!