Tena liegt 200km südöstlich von Quito. Das Wetter ist hier im Gegensatz zur gebirgigen Hauptstadt heiß und tropisch. Für neun Euro pro Nacht sind wir in einem sehr einfachen, aber netten Quartier bei Emeline und Yaku untergekommen. Sie haben uns Misahualli empfohlen, ein Städtchen eine halbe Stunde Fahrt von Tena entfernt.

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Cascadas de Latas

Wir beginnen unseren Tagesausflug mit den „Cascadas de Latas“. Das ist ein Wasserfall, wo man angeblich auch Baden kann. Doch hat es so doll geregnet, dass der Fluss einfach nur reißend ist. Ich traue mich nicht rein. Eine Frau sagt uns, dass der weitere Weg zum Wasserfall gesperrt sei. Wir hören nicht auf sie und treten eine abenteuerliche Wanderung durch den Dschungel an. Anderthalb Stunden auf Schlamm, durch Flüsschen, vorbei an Riesen-Spinnennetzen und unheimlichen Bäumen. Wir sind allein. Einmal will Viola aufgeben und zurückgehen, einmal ich. Jedes mal besteht der andere darauf weiter zu gehen. Wir kommen uns vor wie in einem riesigen Abenteuer. Ich muss ständig an den einen Indiana Jones Film denken, in dem er durch den Dschungel stapft.

Wir werden für unsere Anstrengungen und unsere Hartnäckigkeit belohnt und kommen zu einem tosenden Wasserfall. Wir erleben den Anblick als ganz besonders.

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Ich bin der König im Affenstaat

Und ich habe eine Stabheuschrecke entdeckt – im Dschungel! Andere sehen die nichtmal im Zoo. (Auch schön. Gerade ist während des Schreibens ein Gecko von der Decke auf meinen Arm gefallen.)

Nachdem wir wieder aus dem Dschungel raus sind, fahren wir per Anhalter nach Misahualli. Wir bekommen einen Tipp an den Fluss zu gehen. Dort soll es wilde Affen geben, die einem alles klauen, Monos. Am Fluss entdecken wir Touristen, die mit ihren Smartphones die Affenbande fotografieren. Wir setzen uns und beobachten das Treiben. Im Fluss baden Einheimische. Wir tun es ihnen gleich – und verpassen deswegen unseren Bus zurück nach Tena.

Noch eine Stunde warten. Die Affenbande hat sich inzwischen auf dem zentralen Platz von Misahualli versammelt. Ein Hund spielt mit einem der Monos. Ich kaufe ein paar Litchies und füttere eine Monomutter mit ihrem Jungen. Der Kleine springt auf mich in der Hoffnung, dass ich noch mehr Früchte dabei habe. Habe ich aber nicht. Deswegen werde ich uninteressant für ihn. Wir beobachten wie ein anderer Affe einer Frau die Tüten mit den gesamten Obsteinkäufen stiehlt und sie auf einem Dach einer Bushaltestelle ausräumt. Es rollen Äpfel, Bananen und Trauben vom Dach. Darunter lacht sich die Frau vor Schreck noch kaputt. Zeit den Bus zu nehmen.

Wärst du auch in den Dschungel gegangen, trotz Abraten eines Einheimischen?