Schon am Flughafen in Lissabon bemerkte ich: Wir sind nicht mehr in Südamerika. Der Anteil schmallippiger Menschen mit nervösem Blick hatte sich deutlich erhöht. Ich saß im Gate und wartete auf den Flieger nach Deutschland. Mein Kulturschock hatte eingesetzt.
In Berlin besuchte ich meine Freundin Claudia. Ich durfte nicht auf ihren Teppich mit Straßenschuhen. Boah, wurde ich angeschnauzt. Das kannte ich gar nicht mehr.
Auf einer Party war Eintritt ab 18. Ich hatte keinen Ausweis zur Alterskontrolle dabei und kam deswegen nicht rein. Wenn das als Kompliment gemeint war, habe ich es nicht verstanden.
Mein Freund Philipp und ich wollten Kameraden aus dem Wachbataillon besuchen. Um in die Kaserne zu gelangen, muss man seinen Pass an der Wache abgeben. „Jetzt haben wir aber ein richtiges Problem.“ – gab uns der dicke, glatzköpfige Wachmann zu verstehen. Philipps Ausweis war abgelaufen und der neue noch nicht ausgestellt.
Mein Vater und ich saßen im Außenbereich eines Cafés und bestellten zwei Tassen Tee. „Draußen nur Kännchen.“ – wurde uns zu verstehen gegeben. „Na gut, dann Kännchen.“ – antwortete ich mit rollenden Augen.
Außerdem ging ich zur zahnärztlichen Routineuntersuchung, damit ich meinen Jahresstempel auf meiner Bonuskarte für Zahnersatz bekam. Ich glaube ich bin auch Deutscher. Danke an meine Lieblingszahnärzte.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Gern. 🙂
Habt weiterhin eine tolle, beEINDRUCKende und erfahrungsreiche Reise. Und dir, Steffen, wünsche ich natürlich weiterhin das nötige Quentchen Soldatenglück.
Danke für deine Wünsche. Ich hoffe auch, dass wir noch viele Sachen ER-leben werden.