Inzwischen bin ich seit anderthalb Monaten zurück in Deutschland. Den April habe ich in Magdeburg verbracht. Morgen fahre ich schon wieder ab und fühle eine gewisse Schwere. Ich will nicht aufbrechen. Mein alter Schulfreund Sören hatte ein Zimmer für mich frei. Wir genossen unsere Zweisamkeit, kuschelten auf der Couch aßen uns gegenseitig Pizza und Kinderschokolade weg. Eigentlich aß ich ihm alles weg.

Meine Zeit in Magdeburg tat mir gut. Ich hatte dein Eindruck die Reise verarbeiten zu können. Meine Träume handelten vom bunten Indien, vom schweren Bali und vom kreuchenden Dschungel. Ich hatte eine Menge Zeit, in der ich mich mit meinem Vater zum Mittag traf, Sportunterricht bei meiner Mutter mitmachte (und hinterher Muskelkater hatte) und mit dem Fahrrad durch den Stadtpark fuhr, um das Erwachen der Vegetationsruhe auf’s Genauste zu beobachten und das hellsatte Neugrün zu genießen.

Morgens arbeitete ich in der Küche am Stehtisch, von dem aus ich einen guten Blick auf den Kirschbaum im Innenhof hatte, der knappe zwei Wochen in voller Blüte stand. Stehend stellte ich den Basic Course Transactional Analysis fertig, der nun online ist (ta-course.com). Leider verkauft er sich bisher gar nicht. Es braucht für Englischsprachige wohl ein anderes Verkaufsmodell. Ich teste…

Auf Pedalen erfuhr ich mir meine Heimatstadt, in der ich seit knapp 10 Jahren nicht mehr wohne, und besuchte die Orte meiner Kindheit. Ich ging in die Disko meiner Teenagerzeit, lief meinen Grundschulweg ab, fuhr alte Wege durch den Stadtteil Buckau und gab mich meinen Erinnerungen hin. Das Vertraute konnte ich noch einmal mit neuen Augen betrachten – den Augen eines Erwachsenen. So konnte mir die Stadt erneut zu Eigen machen. Sie hat sich toll entwickelt. Ich finde sie modern, sie hat hippe Ecken, die Leute sind nett und es gibt einige gute Cafés.

Natürlich habe ich mich auch mit meiner Selbstentwicklung befasst. So startete ich ein Zehn-Wochen-Programm in der Wim-Hof-Methode (wimhofmethod.com). Diese besteht aus Atem-, Sport- und Dehnübungen sowie Kältebädern. Angeblich soll man nach den zehn Wochen seine Immunabwehr bewusst kontrollieren können. Ich werde berichten. Jedenfalls habe ich bereits einige erstaunliche Erfahrungen machen können, beispielsweise 2:30 Minuten die Luft am anhalten oder 50 Liegestütze am Stück machen ohne zu atmen. Das geht! Ohne übermäßige Anstrengung. Morgen beginnt Woche 4, Tag 1. Zu den täglichen zwei mal eine Minute kalt duschen kommt eine zehn minütige Kalt-Dusch-Herausforderung. Mal sehen, wie es mir danach gehen wird. 😀

Eines morgens wachte ich in meinem kleinen Zimmer bei Sören auf und stellte mir die Frage, die ich mir seit meinem 24. Lebensjahr in regelmäßigen Abständen immer wieder stelle: „Wie ordne ich meine empfundene Lebensqualität auf einer Skala von -10 bis +10 ein.“ Ich konnte diese Frage mit einer „+8“ beantworten. Das bedeutet, dass meine empfundene Lebensqualität, seitdem ich mir die Frage das letzte mal im Dezember stellte, wieder gestiegen ist. Ich empfinde Dankbarkeit für mein Leben, kann friedlich dasitzen und ohne Grund glücklich sein und es geht mir einfach gut. Das weiß ich sehr zu schätzen.

Nun geht es wieder nach Berlin, wo ich mich intensiver mit der Alexander-Technik befassen werde. Claudia freut sich auch schon mich zu beherbergen.

Hier noch ein geiles Video, dass mich in den letzten Tagen sehr ansprach.

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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

Vollkornmehlvin
5. Mai 2017 16:44

Claudia freut sich bestimmt schon riesig Wiederholen wir das dann mit dem Abendessen jetzt wo du wieder da bist?

Claudia ist völlig aus dem Häuschen, hahaha. Klar, lass uns Abendessen!

Hallo Steffen, du bist recht herzlich zum Kaffee eingeladen. Wir würden uns freuen. Gruß Jan